Abschlussitzung Netzwerk Feinstreinigung

Zweitägige Abschlusssitzung des Netzwerkes Feinstreinigung im Juli 2017 in Hamburg beim ZAL mit einer Betriebsbesichtigung bei AIRBUS und einem Anwenderworkshop

Über uns

Moderne Fertigungsabläufe setzen zunehmend auf arbeitsteilige Prozesse, in denen die einzelnen Arbeitsschritte von hochspezialisierten Abteilungen oder Zulieferfirmen durchgeführt werden. Dadurch wird eine klassische Qualitätskontrolle am Ende eines kompletten Fertigungsablaufes immer weniger aussagekräftig, da direkte Kausalitäten bei der Entstehung von Fehlern immer schwieriger zuzuordnen sind. Bei vielen Produktionsprozessen findet zwischen einzelnen Prozessschritten eine Reinigung von Werkstückoberflächen, Werkzeugen oder Verarbeitungsgeräten statt. Die Qualität dieser Reinigungsschritte ist im Allgemeinen relevant für die Eigenschaften des Endproduktes. Ist ein Reinigungsschritt nicht ausreichend, hat dies negative Auswirkungen auf die Qualität des Endproduktes.

Mit den Verfahren der Feinstreinigung werden Verunreinigungen oder Kontaminationen mit Partikel- oder Strukturgröße im sub-µm-Bereich entfernt. Feinstreinigung umfasst damit die Entfernung von unterwünschten Substanzen oder Materialstrukturen, die beispielsweise die Rauigkeit, Benetzungseigenschaften, chemischen, elektrischen oder optischen Eigenschaften von Oberflächen unerwünscht verändern. Neben dem Reinigungsverfahren ist für den Reinigungsprozess im Vorfeld natürlich eine Detektion der Verunreinigung erforderlich. Das Netzwerk ist interdisziplinär aufgestellt und verknüpft verschiede Expertisen aus Praxis und Forschung.

Das besondere Augenmerk liegt dabei auf Feinstreinigungsverfahren, die gleichzeitig eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Anforderungen für unterschiedliche Bauteile und eine hohe Reproduzierbarkeit / Definiertheit des Reinigungsverfahrens aufweisen. Diese Kombination ist für KMU von besonderer Bedeutung, da sie sich schnell und kompetent auf neue Anfragen einstellen müssen. Hier liegt auch ein großer Unterschied zu den bekannten und etablierten Reinigungsverfahren z. B. in der Halbleiterindustrie, die bereits hohe Standards erreicht haben aber gleichzeitig auf ein spezielles Produkt ausgerichtet sind.

Ziel des Netzwerkes ist, für anspruchsvolle Produktionsverfahren Feinstreinigungsprozesse zu bewerten und zu entwickeln, die sich durch die folgenden Eigenschaften auszeichnen:

  • Definierte Wirkmechanismen
  • Reproduzierbarkeit
  • Flexibilität und Modularität
  • Ressourcen- und Umweltschonend (Energie, Wasser, Rohstoffverbrauch, Lösemittel, andere Emissionen)
  • Transferierbarkeit auf andere Anwendungen
  • Ausrichtung auf Einzel- und Kleinstserienfertigung sowie auf Spezialanwendungen

Betrachtet werden sollen dabei die Reinigungsverfahren, die das größte Potential für dieses Ziel besitzen. Hier liegt der Fokus auf physikalische Methoden und kombiniert physikalische/chemische Verfahren wie u.a. das Reinigen mittels Plasmaätzen, Ultraschall, Laserabtrag, Elektropolieren und CO2-Granulatstrahlverfahren.

Daraus lassen sich die nachfolgende Aktivitäten ableiten:

  • Klassifizierung der Reinigungsmethoden und -mittel hinsichtlich ihrer Wirkmechanismen, Ressourcenverbrauch, Kosten, Kombinationsmöglichkeit der verschiedenen Reinigungsverfahren, Kosten und der Stand der Technik
  • Festlegung, Definition von Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit für verschieden Anwendungen/ Komponenten/ Materialien
  • Entwicklung und Erprobung neuer Reinigungsverfahren
  • Anwendungsspezifische Kombination von Reinigungsmethoden – Hybridtechnologien
  • Entwicklung und Erprobung von Messmethoden zur Klassifizierung von Oberflächenverunreinigungen und zur Charakterisierung der Oberflächensauberkeit
  • Entwicklung und Erprobung von Inline-Messmethoden

Ein Kompetenznetzwerk der
EurA AG
Max-Eyth-Straße 2
73479 Ellwangen

Ihre Ansprechpartner:

Boris Buckow
Telefon 040 5488704-34
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